Zwei Methoden zum effektiven Merken
September 7, 2019
Wenn du dein Wissen erweitern willst, musst du dir ständig neue Dinge einprägen. In Schule oder Beruf stehen wir oft vor der Herausforderung, große Mengen an Informationen auf einmal aufzunehmen – was schwer zu behalten ist. Deshalb stellen wir dir zwei Methoden zum effektiven Merken vor, die dich bei deiner persönlichen Entwicklung unterstützen und zu besseren Ergebnissen führen können.
1. Kontext erinnern
Hast du schon einmal jemandem von einem Ereignis erzählt, und die Person konnte sich nicht daran erinnern? Doch als du den Kontext beschreibst – wo es war, an welchem Tag, was du anhattest, welche Tageszeit es war – plötzlich fällt es ihr wieder ein! Oder du hast vergessen, wo du etwas hingelegt hast, und musstest in Gedanken deine Schritte zurückverfolgen – und plötzlich wusstest du es. Das ist die Kraft des Kontexts. Es ist schwer, eine einzelne Information aus dem Gedächtnis abzurufen, wenn man nicht weiß, wo man suchen soll. Mit Kontexthinweisen wie dem Zeitpunkt oder der Verbindung zu anderen Ereignissen wird es leichter. Menschen denken oft in Kategorien wie „Kindheit“, „Schule“, „Arbeit“ oder „Urlaub“. Kennt man die Kategorie, findet man die Erinnerung schneller.
Praktische Anwendung
Wie kannst du das anwenden? Ergänze jede Information, die du dir merken willst, mit einem Kontext. Wenn du z. B. die Abseitsregel im Fußball verstehen willst, reicht es nicht, sie zu lesen – du musst sie im Spiel sehen. Dann verknüpfst du „Abseits“ automatisch mit dieser Szene. Wenn du es später erklärst, rufst du diesen Moment ab. Das ist effektiver als das bloße Auswendiglernen. Wenn du etwas nicht live siehst, zeichne es oder stelle es dir vor. Beim Lernen eines Fremdworts hilft es, Szenen zu suchen, in denen es verwendet wird – manche Webseiten zeigen sogar Filmausschnitte. An die Szene zu denken hilft, das Wort zu behalten – und umgekehrt.
2. An verschiedenen Orten lernen
Wenn du am Abend vor einer Prüfung stundenlang am gleichen Ort lernst, verknüpft dein Gehirn alle Informationen mit genau dieser Umgebung. Später fällt es schwer, Inhalte außerhalb dieses Kontexts abzurufen. Das Gleiche gilt, wenn du ein ganzes Buch an einem Ort liest – es ist schwieriger, einzelne Ideen wiederzufinden. Wenn du zu verschiedenen Zeiten und an unterschiedlichen Orten lernst, entstehen mehrere Kontexte. Wird dir später eine Frage gestellt, erinnerst du dich vielleicht: „Das habe ich im Garten/im Wohnzimmer/in der Bibliothek gelernt“, und dein Gehirn filtert gezielter. Auch beim Sprachenlernen hilft das: Anstatt im Wörterbuch zu blättern, erinnerst du dich an eine Filmszene mit dem Wort. Oder du beschriftest Gegenstände in deiner Umgebung mit den Fremdworten – so rufst du beim Sehen des Objekts automatisch das Wort ab. Mehrere Orte verstärken diesen Effekt.
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